
Gespräch in der Ausstellung »Inmitten der Linien. Raum und Resonanz«
mit den Künstlerinnen Doris Titze und Angela Lubič
- Treffpunkt an der Kasse
- Eintritt und Führung kostenfrei

Dialogisches Gespräch mit Christine Schlegel in ihrer Ausstellung
Sind wir im Bilde? Hans-Peter Lühr im Gespräch mit Christine Schlegel
Der Publizist und Historiker Hans-Peter Lühr kennt und begleitet Schlegels Schaffen seit vielen Jahren.

sur-faces. Ein malerischer Zyklus von Franziska Klotz
DCA-Rundgang mit Künstlergespräch
Führung und Gespräch mit der Künstlerin Franziska Klotz und der Kuratorin Dr. Carolin Quermann
Eintritt und Gespräch kostenfrei

Gartenspaziergang und Pflanzengespräche
Parzelle 3
Gartenspaziergang und Pflanzengespräche in der Flora 1 mit anschließendem Kaffee und Kuchen

Film und Bewegung
Die Tänzerin Fine Kwiatkowski und Christine Schlegel im Gespräch mit Dr. Carolin Quermann, Kuratorin der Ausstellung
Die Tänzerin und Choreografin Fine Kwiatkowski tritt in Schlegels filmischem wie bildkünstlerischem Werk auf. Die Künstlerinnen arbeiten seit den 1980er Jahren zusammen.

Bodenreform in Dresden
Schloss Prohlis und Rittergut Helfenberg wiederentdeckt – Eine Veranstaltung im Kulturrathaus!
Im September 1945 wurde in Dresden, wie in der gesamten sowjetischen Besatzungszone, eine umfassende Bodenreform durchgeführt. In Sachsen trat die entsprechende Verordnung am 10. September 1945 in Kraft. Dadurch wurden gezielt Großgrundbesitzer mit mehr als 100 Hektar Land sowie als Kriegsverbrecher oder NS-Aktivisten eingestufte Personen in und um Dresden entschädigungslos enteignet. Ein prominentes Beispiel im Dresdner Raum ist die Aufteilung des Rittergutes Helfenberg am 11. September 1945: Das Land wurde an Bauern der umliegenden Gemeinden vergeben. Unter dem Motto »Junkerland in Bauernhand« wurde der einstige Großgrundbesitz in kleine Parzellen aufgeteilt und vor allem an Landarbeiter, Kleinbauern und Vertriebene aus den Ostgebieten vergeben. Auch auf der anderen Elbseite wurden in Prohlis das Schloss und das dazugehörige Rittergut in der Nachkriegszeit enteignet. Die verstaatlichten Orte wurden geplündert und anderen Nutzungen zugeführt, etwa als Notunterkünfte für Geflüchtete, als Schulen oder als Verwaltungssitze der späteren LPGs. Oft verfielen sie ganz oder, wie im Fall des Schlosses Prohlis, brannten ab.
Moritz von Crailsheim, ein Nachfahre der einstigen Prohliser Schlossbesitzer, der Freiherren von Kap-herr, und Peter Neukirch vom Palitzsch-Museum Dresden berichten, wie sie sich auf die Suche nach den Grundmauern und überlieferten Gegenständen des einstigen Schlosses Prohlis machen und dabei Kinder und Jugendliche in ihre Entdeckungsreise einbeziehen. Die Restauratorin Susanne Launer und der Architekt Burkhard Seidel leben seit fast 20 Jahren auf dem alten Rittergut Helfenberg. Bei ihren Sanierungsarbeiten erleben sie so manche Überraschung. An diesem Abend wird Hans-Peter Lühr mit den genannten Akteuren über die Geschichtsspuren ins Gespräch kommen, die 80 Jahre nach der Bodenreform und den grundlegenden Umwälzungen heute entdeckt werden.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Dresden 1945 – Menschen der Stadt zwischen Untergang und Neubeginn« des Geschäftsbereichs für Kultur, Wissenschaft und Tourismus, des Amtes für Kultur und Denkmalschutz und des Stadtmuseums Dresden statt. Sie ist eingebettet in das Gedenkjahr Dresden 2025 – Zukunft durch Erinnern. Mit unterschiedlichen Formaten und Veranstaltungen soll dabei die Perspektive auf das Gesamtjahr 1945 erweitert werden.

Menschen auf der Flucht
Dresden als neue Heimat für Vertriebene aus Schlesien und Ostpreußen – Eine Veranstaltung im Kraszewski-Museum!
Ein Abend mit Prof. Dr. Ira Spieker, Dr. Jens Baumann und Dr. Agnieszka Gąsior im Gespräch mit Michael Ernst
Mehrere Millionen Menschen haben ihre Heimat durch den Zweiten Weltkrieg infolge von Flucht und Vertreibung aus Schlesien, Ostpreußen und anderen östlichen Gebieten verloren. Etwa eine Million von ihnen kamen nach Sachsen. Dresden wurde, wie viele andere Städte, Ziel Hunderttausender deutscher Flüchtende. Diese kamen auf der Flucht vor der Roten Armee oft in völlig überfüllten Zügen, zu Fuß oder mit Pferdewagen in die Stadt und verstärkten die Probleme der Versorgungslage, die sich im letzten Kriegsjahr dramatisch verschlechtert hatte. Die Zerstörungen durch die Bombenangriffe im Februar 1945 führten dazu, dass Wohnungen und Notunterkünfte überfüllt waren. Die Versorgung mit Nahrung, Kleidung und Brennmaterial war knapp und Vertriebene wurden als zusätzliche Belastung wahrgenommen. Zugleich waren sie gezwungen, sich entfernt der Heimat und gewohnter Netzwerke ein neues Leben aufzubauen.
Prof. Dr. Ira Spieker vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde widmet sich einführend der Frage, wie Geflüchtete aus den ehemals deutschen Gebieten im östlichen Europa in Dresden ankamen. Die Konflikte um Wohnraum und Versorgung vermischten sich mit einer Stimmung des Aufbruchs und Wiederaufbaus. Im anschließenden Gespräch mit Dr. Jens Baumann, dem Beauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler im Freistaat Sachsen, und Dr. Agnieszka Gąsior, der Direktorin des Schlesischen Museums zu Görlitz, wird die Nachkriegserfahrung von Flucht und Vertreibung im kollektiven Gedächtnis der Stadt thematisiert. Der Abend wird moderiert von Michael Ernst.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Dresden 1945 – Menschen der Stadt zwischen Untergang und Neubeginn« des Geschäftsbereichs für Kultur, Wissenschaft und Tourismus, des Amtes für Kultur und Denkmalschutz und des Stadtmuseums Dresden statt. Sie ist eingebettet in das Gedenkjahr Dresden 2025 – Zukunft durch Erinnern. Mit unterschiedlichen Formaten und Veranstaltungen soll dabei die Perspektive auf das Gesamtjahr 1945 erweitert werden.

SILVANA
Carl Maria von Webers romantische Oper als Inszenierung der Landesbühnen Sachsen
MAKING-OF mit Podiumsgespräch und musikalischer Umrahmung
Carl Maria von Webers frühe Oper »Silvana« trägt bereits Züge des »Freischütz«. Die relativ unbekannte Oper wird in einer Neuinszenierung der Landesbühnen Sachsen anlässlich des Jubiläumsjahres 2026 gezeigt.
Regisseur Hinrich Horstkotte führt gemeinsam mit Künstlern der Landesbühnen Sachsen in das Werk ein.
- Eintritt: 15 € / ermäßigt 13 €
- Bitte reservieren Sie rechtzeitig online oder telefonisch beim Besucherservice der Museen der Stadt Dresden unter 0351 488 7272 (MO – FR).
Abb.: Das Motiv entstand im Dialog von Steffen Wollmerstädt mit einer KI.

Entnazifizierung einer Stadt
Martin Mutschmann und das Jagdhaus Grillenburg – Eine Veranstaltung im Kulturrathaus!
Ein Abend mit Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock, Prof. Dr. Andreas Rutz, Prof. Dr. Mike Schmeitzner und Kirsten Vincenz im Gespräch mit Oliver Reinhard
Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Sommer 1945 begannen die alliierten Siegermächte mit der umfassenden Entnazifizierung Deutschlands. Das Ziel bestand darin, die Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Institutionen von allen nationalsozialistischen Einflüssen zu befreien und einen demokratischen Neuanfang zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurden die NSDAP und ihre Organisationen verboten, nationalsozialistische Gesetze aufgehoben und Symbole aus dem Alltag entfernt. In der sowjetischen Besatzungszone wurde die Entnazifizierung besonders konsequent und zügig durchgeführt. So wurde auch der ehemalige Gauleiter und Reichsstatthalter von Sachsen, Martin Mutschmann, im Mai 1945 von der Roten Armee festgenommen und in einem sowjetischen Militärgericht zum Tode verurteilt. In den letzten Kriegsmonaten hatte er die Reichsstatthalterei von Dresden nach Grillenburg im Tharandter Wald verlegt und von dort aus mit seinem engeren Parteikreis und geflüchteten NS-Funktionären regiert.
Die Schlossinsel Grillenburg soll in den nächsten Jahren zu einem Wissenschafts- und Tagungszentrum der Technischen Universität Dresden ausgebaut werden. Dabei wird die Geschichte des Ortes reflektiert und in die universitäre Auseinandersetzung einbezogen. Zudem beschäftigt sich die Technische Universität mit der Geschichte ihrer Vorgängerinstitution, der Technischen Hochschule, in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Forschungsergebnisse werden mit der von der Landeshauptstadt Dresden beauftragten Fachkommission historischer Persönlichkeiten ausgetauscht. Diese prüft unter anderem, ob die Gräber historischer Persönlichkeiten, deren Grabpflege zum Teil mit öffentlichen Mitteln erfolgt, eine NS-Vergangenheit haben.
Der Abend beleuchtet, wie mit der Entnazifizierung im Jahr 1945 die Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit begann und welche Herausforderungen 80 Jahre später bestehen, wenn belastete Orte und Namen die Gegenwart weiterhin prägen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Dresden 1945 – Menschen der Stadt zwischen Untergang und Neubeginn« des Geschäftsbereichs für Kultur, Wissenschaft und Tourismus, des Amtes für Kultur und Denkmalschutz und des Stadtmuseums Dresden statt. Sie ist eingebettet in das Gedenkjahr Dresden 2025 – Zukunft durch Erinnern. Mit unterschiedlichen Formaten und Veranstaltungen soll dabei die Perspektive auf das Gesamtjahr 1945 erweitert werden.

Tiere im Krieg
Marcel Beyer und Jan Mohnhaupt im Gespräch mit Dr. Christina Ludwig
Tiere spielten im Zweiten Weltkrieg eine vielfältige und oft tragische Rolle: Sie wurden in militärischen Operationen als Transportmittel, Kommunikationsmedium oder sogar als Waffe eingesetzt. Gleichzeitig wurden Tiere instrumentalisiert und symbolisch aufgeladen. Der Dresdner Autor Marcel Beyer nähert sich den Themen Krieg und Gewalt in Vergangenheit und Gegenwart über die literarische Auseinandersetzung mit Tieren. In seinen Romanen »Flughunde« (1995) und »Kaltenburg« (2008) wird das Leid der Tiere im Zweiten Weltkrieg, insbesondere im zerbombten Dresden, immer wieder thematisiert. In »Die tonlosen Stimmen beim Anblick der Toten auf den Straßen von Butscha« führt Marcel Beyer den Leser an die stummen Zeugen des Krieges in der Ukraine heran.
Der Journalist und Sachbuchautor Jan Mohnhaupt analysiert in seinen Büchern »Von Spinnen und Menschen. Eine verwobene Beziehung« (2024), »Tiere im Nationalsozialismus« (2020) und »Der Zoo der Anderen« (2017) die Mensch-Tier-Beziehung. Mit Blick auf Diktaturen geht es darin um die ideologische Instrumentalisierung von Tieren und zugleich um die Widersprüchlichkeit von Politik und Privatheit.
Beide Autoren nähern sich dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven – Beyer literarisch-symbolisch, Mohnhaupt historisch-analytisch – und beleuchten so die komplexe Mensch-Tier-Beziehung im Zweiten Weltkrieg.
Moderation: Dr. Christina Ludwig, Direktorin des Stadtmuseums
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Dresden 1945 – Menschen der Stadt zwischen Untergang und Neubeginn« statt. Sie ist eingebettet in das Gedenkjahr Dresden 2025 – Zukunft durch Erinnerung. Mit unterschiedlichen Formaten und Veranstaltungen soll dabei die Perspektive auf das Gesamtjahr 1945 erweitert werden.